ERP Förderprogramme für KMU: Staatliche Unterstützung für die Digitalisierung nutzen
Die Digitalisierung von Unternehmensprozessen durch ERP-Software erfordert erhebliche Investitionen. Staatliche Förderprogramme unterstützen kleine und mittlere Unternehmen dabei, diese finanzielle Hürde zu überwinden und ihre Wettbewerbsfähigkeit durch moderne Enterprise Resource Planning-Systeme nachhaltig zu stärken.
Warum sind ERP-Förderungen für kleine und mittlere Unternehmen unverzichtbar?
Kleine und mittlere Unternehmen stehen heute vor enormen digitalen Herausforderungen. Der wachsende Wettbewerbsdruck, der Fachkräftemangel und die Anforderungen der Klimapolitik zwingen KMU dazu, ihre Geschäftsprozesse zu modernisieren.
Eine aktuelle KfW-Umfrage mit über 10.000 teilnehmenden mittelständischen Unternehmen zeigt: Die Modernisierung des Kundenkontakts und die Integration neuer IT-Anwendungen gehören zu den wichtigsten Digitalisierungsmaßnahmen. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass 34 Prozent der KMU über keine digitalen Kompetenzen verfügen und nur 52 Prozent durchschnittlich digitalisiert sind.

Während mittelständische Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern in fast 90 Prozent der Fälle klare Digitalisierungspläne verfolgen, planen Kleinbetriebe mit weniger als 20 Mitarbeitern nur in zwei Dritteln der Fälle konkrete Investitionen in ERP-Systeme. Ohne staatliche Unterstützung wird es für den Mittelstand zunehmend schwieriger, die notwendigen Digitalisierungsinvestitionen zu stemmen.
Hier setzen staatliche Förderprogramme an: Sie ermöglichen es auch kleineren Unternehmen, den Zugang zu den Vorteilen der digitalen Transformation zu erhalten und ihre Wettbewerbsfähigkeit durch moderne Enterprise Resource Planning-Lösungen nachhaltig zu stärken.
Welche Arten der ERP-Förderung stehen Unternehmen zur Verfügung?
Die deutsche Förderlandschaft bietet Unternehmen grundsätzlich zwei verschiedene Arten der ERP-Förderung, die sich in ihrer Struktur und Rückzahlungsmodalität deutlich unterscheiden. Diese Vielfalt ermöglicht es KMU, die für ihre spezifische Situation passende Finanzierungslösung zu wählen und ihre Digitalisierungsvorhaben optimal zu finanzieren.
• Nicht rückzahlbare Zuschüsse:
Diese besonders begehrte Form der Digitalisierungsförderung deckt zwischen 30 und 80 Prozent der förderfähigen Investitionssumme ab.
• Zinsverbilligte Darlehen:
Günstige Kredite mit Laufzeiten von bis zu 20 Jahren, teilweise mit Haftungsfreistellung oder Tilgungszuschüssen.

Die Höhe der staatlichen Unterstützung variiert je nach Programm erheblich. Während Zuschüsse den Vorteil haben, dass keine Rückzahlung erforderlich ist, sind alle Programme mit Maximalbeträgen gedeckelt.
Dadurch bleibt für Antragsteller immer ein Eigenanteil bestehen, was sicherstellt, dass Unternehmen eine echte Investitionsbereitschaft mitbringen und die Fördermittel verantwortungsvoll für ihre ERP-Implementierung einsetzen. Je nach Förderprogramm werden verschiedene Aspekte einer ERP-Einführung unterstützt, von direkten Investitionskosten bis hin zu Beratungsleistungen.
Zuschüsse: Nicht rückzahlbare finanzielle Unterstützung
Zuschüsse stellen die attraktivste Form der ERP-Förderung dar, da sie vollständig geschenkt werden und keine Rückzahlung erfordern. Die Fördersätze variieren zwischen 30 und 80 Prozent der anerkannten Projektkosten. Typische Programme wie das ehemalige „Digital Jetzt“ oder aktuelle Länderprogramme unterstützen sowohl die Software-Anschaffung als auch begleitende Schulungsmaßnahmen. Allerdings sind diese Programme meist mit Höchstbeträgen begrenzt, um eine breite Verteilung der Fördermittel zu gewährleisten und den Eigenanteil der Unternehmen sicherzustellen.
Förderkredite: Zinsgünstige Darlehen für Digitalisierungsvorhaben
Förderkredite bieten eine alternative Finanzierungsmöglichkeit für ERP-Projekte mit deutlich reduzierten Zinssätzen. Die KfW stellt verschiedene Programme bereit, die Zinssätze ab 2,22 Prozent ermöglichen und Laufzeiten von bis zu 20 Jahren bieten. Diese Darlehen können bis zu 100 Prozent der förderfähigen Investitionskosten abdecken und sind teilweise mit Haftungsfreistellungen oder Tilgungszuschüssen kombinierbar. Besonders vorteilhaft: Die Kreditvolumina reichen von 25.000 Euro bis zu 25 Millionen Euro, wodurch auch größere ERP-Implementierungen finanzierbar werden.
Welche bundesweiten Förderprogramme unterstützen ERP-Projekte?
Auf Bundesebene stehen Unternehmen verschiedene Förderprogramme zur Verfügung, die gezielt die Digitalisierung durch ERP-Systeme unterstützen. Welche Programme sind aktuell besonders relevant für KMU? Das Förderprogramm „go-digital“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz richtet sich an Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von maximal 20 Millionen Euro. Es fördert Beratungsleistungen mit einem Fördersatz von 50 Prozent bei einem maximalen Beratertagessatz von 1.100 Euro. Allerdings läuft dieses Programm zum 31. Dezember 2024 aus.
- KfW-Digitalisierungs- und Innovationskredit: Zinssätze ab 2,22 Prozent, Kreditsummen von 25.000 bis 25 Millionen Euro
- BAFA-Förderung: Zuschüsse für Unternehmensberatungen bis zu 2.800 Euro in neuen Bundesländern
- ERP-Mezzanine: Kombiniert klassische Kredite mit Eigenkapitalcharakter für Innovationsprojekte
Das beliebte Programm „Digital Jetzt“ ist leider zum 31. Dezember 2023 ausgelaufen. Unternehmen sollten daher verstärkt auf die noch verfügbaren KfW-Programme und die Angebote der Bundesländer setzen, um ihre ERP-Digitalisierung zu finanzieren. Die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern schafft eine breite Palette an Fördermöglichkeiten, die es KMU ermöglicht, passende finanzielle Unterstützung für ihre spezifischen Digitalisierungsvorhaben zu finden.

KfW-Förderung: Zinsgünstige Kredite für Innovationsprojekte
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau bietet verschiedene zinsgünstige Darlehen für ERP-Implementierungen an. Der ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit richtet sich an Unternehmen, die seit mindestens zwei Jahren am Markt sind, und bietet Kreditsummen von 25.000 bis 25 Millionen Euro zu Zinssätzen ab 2,22 Prozent. Das ERP-Mezzanine-Programm kombiniert klassische Kredite mit Eigenkapitalcharakter und ermöglicht bis zu 60 Prozent Risikoübernahme durch die KfW. Diese Programme können bis zu 100 Prozent der förderfähigen Investitionskosten abdecken und bieten Laufzeiten bis zu 20 Jahren.
BAFA-Förderung: Beratungsleistungen für Digitalisierungsvorhaben
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unterstützt KMU mit Zuschüssen für qualifizierte Beratungsleistungen im Rahmen der ERP-Einführung. Das Programm „Förderung von Unternehmensberatungen für KMU“ richtet sich an Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz unter 50 Millionen Euro. Die Förderhöhe variiert regional: In den neuen Bundesländern erhalten Unternehmen bis zu 2.800 Euro Zuschuss, in den alten Bundesländern maximal 1.750 Euro. Gefördert werden maximal fünf Beratungen pro Unternehmen, wobei höchstens zwei Beratungen pro Jahr beantragt werden können. Diese indirekte ERP-Förderung schafft optimale Rahmenbedingungen für erfolgreiche Digitalisierungsprojekte.
Wie unterscheiden sich die Förderprogramme der Bundesländer?
Die Förderlandschaft der Bundesländer ist äußerst vielfältig und ändert sich kontinuierlich. Während einige Länder ausschließlich Beratungsleistungen und die Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben fördern, konzentrieren sich andere auf die direkten Software-Investitionskosten. Diese Unterschiede machen eine genaue Recherche vor Antragstellung unverzichtbar.

- Baden-Württemberg: Digitalisierungsprämie Plus mit bis zu 3.000 Euro Zuschuss oder zinsvergünstigten Darlehen
- Bayern: Digitalbonus mit bis zu 30.000 Euro für Maßnahmen mit besonderem Innovationsgehalt
- Nordrhein-Westfalen: Mittelstand Innovativ & Digital (MID) mit bis zu 15.000 Euro für Digitalisierungsprojekte
- Sachsen: EFRE-Zuschuss mit bis zu 100.000 Euro für mittlere Unternehmen
Einige Bundesländer bieten derzeit keine ERP-Förderung an oder haben ihre Programme vorübergehend eingestellt. Die Konditionen variieren stark: Während manche Länder Fördersätze von bis zu 60 Prozent gewähren, beschränken sich andere auf 30 Prozent der Investitionssumme. Unternehmen sollten sich daher bei ihrer örtlichen Industrie- und Handelskammer oder Wirtschaftsförderung über aktuelle Programme informieren, da sich die Förderlandschaft regelmäßig verändert.
Welche Voraussetzungen müssen Unternehmen für eine ERP-Förderung erfüllen?
Die Zugangsvoraussetzungen für ERP-Förderprogramme variieren je nach Programm, folgen aber bestimmten grundlegenden Kriterien. Die meisten deutschen Förderprogramme setzen voraus, dass sich der Unternehmenssitz in Deutschland befindet. Bei ausländischen Unternehmen können jedoch deutsche Tochtergesellschaften oder Niederlassungen antragsberechtigt sein.
- Unternehmensgröße: Meist auf KMU mit weniger als 250 Mitarbeitern beschränkt
- Umsatzgrenzen: Jahresumsatz häufig unter 50 Millionen Euro
- Unternehmensalter: Manche Programme richten sich an Start-ups, andere an etablierte Betriebe
- Branchenzugehörigkeit: Gewerbliche Wirtschaft, Handwerk oder Freiberufler
Ein entscheidender Punkt: Das Digitalisierungsvorhaben darf vor der Antragstellung noch nicht begonnen haben. Dies bedeutet, dass auch der Auftrag an den ERP-Anbieter noch nicht erteilt worden sein darf. Zusätzlich müssen Unternehmen oft eine De-minimis-Bescheinigung vorlegen, die bereits erhaltene staatliche Beihilfen der letzten drei Jahre dokumentiert. Die Verwendung der Fördermittel muss nachweisbar sein und das Projekt innerhalb der vorgegebenen Fristen umgesetzt werden.
Wie beantragen Sie erfolgreich eine ERP-Förderung für Ihr Unternehmen?
Die erfolgreiche Beantragung einer ERP-Förderung erfordert eine systematische Herangehensweise und sorgfältige Vorbereitung. Welche Schritte sind dabei entscheidend für den Erfolg?
1. Förderbedarf analysieren:
Klären Sie zunächst, ob Sie eine Beratung zur Prozessoptimierung oder direkt die Software-Implementierung fördern lassen möchten
2. Passendes Programm auswählen:
Vergleichen Sie Bundes- und Länderprogramme hinsichtlich Förderhöhe und Konditionen
3. Antragsfristen beachten:
Informieren Sie sich über Bewerbungsfristen und erforderliche Unterlagen
4. Vollständige Dokumentation:
Sammeln Sie alle notwendigen Nachweise wie Beteiligungsverhältnisse, De-minimis-Bescheinigung und Angebote
5. Professionelle Unterstützung:
Nutzen Sie die Expertise Ihres ERP-Anbieters oder externen Beratern

Besonders wichtig: Der Projektstart darf erst nach der Bewilligung erfolgen. Ein seriöser ERP-Anbieter unterstützt Sie nicht nur bei der Antragstellung, sondern auch bei der korrekten Formulierung des Vorhabens. Die Bearbeitungsdauer variiert stark – von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten. Planen Sie daher ausreichend Zeit ein und starten Sie den Antragsprozess frühzeitig, um Verzögerungen bei Ihrer Digitalisierung zu vermeiden.
Staatliche Förderungen als Schlüssel für erfolgreiche ERP-Digitalisierung
Staatliche ERP-Förderprogramme sind ein unverzichtbarer Baustein für die erfolgreiche Digitalisierung kleiner und mittlerer Unternehmen. Sie reduzieren nicht nur die finanzielle Belastung erheblich, sondern ermöglichen es auch kleineren Betrieben, den Anschluss an die digitale Transformation zu schaffen. Die Vielfalt der verfügbaren Programme – von nicht rückzahlbaren Zuschüssen bis hin zu zinsgünstigen Darlehen – bietet für nahezu jede Unternehmenssituation eine passende Finanzierungslösung. Nutzen Sie diese Chance und informieren Sie sich noch heute über die für Ihr Unternehmen verfügbaren Fördermöglichkeiten. Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Beratung zu Ihrem ERP-Projekt und den optimalen Förderstrategien.

Ihr Ansprechpartner:

Marius Knöfler
vertrieb@sonapro.de
+49 (0) 371 432 62 – 66


